Die Geschichte der Grundschule Rudolfstraße
1883 wurde die Schule – „Loher Schule“ genannt – als evangelische Volksschule mit vier Klassen errichtet. Bis 1888 wurde das Gebäude erweitert und als achtklassige Schule fertig gestellt – der heutige Altbau. Der Schulbezirk hatte zu dieser Zeit noch einen recht ländlichen Charakter. Mit der sich immer stärker entwickelnden Textilindustrie vor allem entlang der Wupper entstanden jedoch immer mehr Wohnhäuser für die Familien der Bandwirker und Färber. Nach dem ersten Weltkrieg fand eine zweite Besiedlungswelle statt. Die Siedlung Clausenhof entstand; auf Clausen wurde das große Verwaltungsgebäude der Konsumgesellschaft errichtet, ebenso wurde am städtischen Krankenhaus eine neue Wohnsiedlung gebaut. Die Schülerzahl stieg daher stetig an.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Schule bei einem Fliegerangriff von Brandbomben getroffen, konnte jedoch gelöscht werden und brannte nicht völlig aus.
1946 wurde die evangelische Schule Rudolfstraße nach einer Elternbefragung zur Gemeinschaftsschule.
Nach dem Krieg konnte der Unterricht wegen fehlender Materialien und der hohen Schülerzahlen nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. 1950 zählte die Schule 550 Schüler in elf Klassen und acht Klassenräumen. Der sich daraus ergebende Schichtunterricht war für Lehrer und Schüler eine große Belastung.
In den 60er Jahren begann eine intensive Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule auf der benachbarten Hardt. Die Schule wurde eine sogenannte Ausbildungsschule der PH und konnte dort über lange Jahre die Turnhalle sowie das Lehrschwimmbecken nutzen.
Auch die Elternschaft beteiligte sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens.
Nach der Einführung der Grundschule stand die GS Rudolfstraße 1969 in einem doppelten Schulversuch:
- Erprobung der Lehrpläne für die Grundschulen in NRW
- Einführung der 5-Tage-Woche
Im Jahr 1972 hatte die Schule elf Klassen mit 379 Schülern. Da auch für die nächsten Schuljahre die Dreizügigkeit vorausgesetzt werden konnte, wurde ein Erweiterungsbau mit vier Klassenräumen genehmigt. Die Einweihungsfeier fand im Dezember 1973 statt.
Anfang der 80er Jahre sank die Schülerzahl auf 145 Schüler, war jedoch 1984 wieder auf über 180 angestiegen.
1998 wurde der Schulhof nach verschiedenen Zwischenstationen völlig neu gestaltet und das Spiel- und Klettergerüst mit großem Sandkasten errichtet.
Seit 2000 darf sich die GS Rudolfstraße – nach Teilnahme am Comenius-Projekt – „Europa-Schule“ nennen. Ebenso seit 2000 ist sie eine Grundschule des Gemeinsamen Lernens (GU-Schule).
Von 2002 bis 2007 erlebte die OGGS Rudolfstraße noch einmal eine grundlegende Veränderung durch einen großzügigen Erweiterungsbau. Der 1973 errichtete Behelfsbau wurde abgerissen und der Schulhof um diesen Bereich erweitert – u. a. durch eine Hangrutsche.